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Landwehr

Eyershausen

Aus der ältesten Geschichte ist noch die schwere Zeit während der Hildesheimer Stiftsfehde bekannt.

Als die Herzöge zum Ersatz der Burg Calenberg, die vom Bischof belagert wurde heranzogen, kam es bei Gandersheim und Clus zu Gefechten. Nachdem sie das Stift zwischen Eyershausen und Ohlenrode betraten, wurden diese Ortschaften angezündet und dem Erdboden gleichgemacht.

Obwohl der Streit durch kaiserliche Entscheidung beigelegt werden sollte, wurde die Gegend zum zweiten Mal ausgerechnet am Weihnachtsfest 1521 verwüstet. Ohlenrode, Wetteborn und "Eygershausen", gerade notdürftig wieder aufgebaut, fielen erneut den Flammen zum Opfer und das, was noch übrig war, zertörten einige Banden, die von Greene her anrückten.

1728 wurde in Eyershausen eine Schule eingerichtet, wobei ein richtiges Schulhaus erst 1745 entstand. Platznot machte es erforderlich, dass 1820/1821 für 711 Taler ein neues Gebäude gebaut wurde, das bereits 1883 wieder vergrößert werden musste.

Unterricht fand in Eyershausen, wenn auch zum Schluß nur einklassig, bis zum Jahr 1970 statt.

Das Geschehen im Ort prägte von jeher die Landwirtschaft. So gab es früher 13 Vollerwerbs- und acht Nebenerwerbsbetriebe. Neben der Landwirtschaft hatte auch das Handwerk in Eyershausen große Bedeutung. Drei Schlachtereien, ein Bäcker, ein Tischler, ein Stellmacher, ein Wagenbauer, zwei Schuhmacher, zwei Schneider, ein Sattlermeister und ein Dachdecker arbeiteten im Ort.

Vor dem 2. Weltkrieg war das Vereinsleben sehr rege. Seit 1891 bestand der Gesangverein "Victoria", dem ein viel älterer Männergesangverein vorherging. Seit 1907 bestand ein Turnverein, seit 1910 ein Ziegenzuchtverein und seit 1919 gab es eine Landbundortsgruppe sowie eine Schweineversicherungskasse und ein Rindviehversicherungsverein.

Wetteborn

Der Ort Wetteborn, 1188 Witeburne genannt, wurde 1183 als Archidiakonatssitz erwähnt und brachte es deshalb mit sich,dass er dem Bischof gehörte, der hier demnach ein "Allod" besaß. Er war Grund-, Erb- und Gerichtsherr zugleich, während die meisten Einwohner zu den Unfreien und Hörigen gehörten.

Bis ins 19. Jahrhundert mussten die Bürger daher Latzins, Thomashafer und Rauchhühner zahlen.

Besonders hatte Wetteborn zur Zeit der Hildesheimer Stiftsfehde zu leiden, die dem Land von 1519 bis 1523 den Krieg brachte. Wie auch Eyershausen hattten die Bürger in Wetteborn ihren Ort nach der ersten Brandstiftung notdürftig wieder aufgebaut, als es zum Weihnachtsfest 1521 erneut eingeäschert wurde. Was danach noch übrig war, das zerstörten 1522 einige Banden, die von Greene her angerückt waren.

In dieser Zeit wurden vermutlich alte Münzen vergraben, die 1882 in der Wetteborner Feldmark gefunden wurden.

Als widerstandsfähig erwies sich in den wechselvollen Zeiten der Kirchturm, einer der ältesten in dieser Gegend. Das Kirchenschiff wurde in alten Schriften als klein und finster beschrieben. Ein Grund, weshalb man sich 1746/48 entschloss,aus dem Bruchsandstein der Wetteborner Feldmark für 1397 Taler eine neue Kirche an den Turm anzubauen.

Die hölzerne Altarwand wurde vom Gandersheimer Bildschnitzer Johann Caspar Käse in der Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffen.Zwei  spätgotische Holzsäulen wurden aus der mittelalterlichen Kirche übernommen und neben der östlichen Eingangstür aufgestellt. Die Orgel wurde 1870 von Furtwängler und Sohn aus Elze für 18 Taler gänzlich erneuert.

Seit 1670 gab es eine Schule im Ort, die 1818 durch eine Neubau ersetzt wurde. Die Kosten beliefen sich auf 643 Taler.

1880 wurde die Schulstube durch Erweiterungen vergrößert, bevor 1886 eine Lehrerwohnung angebaut wurde.

Besonders stolz können die Wetteborner auf ihren "großen Sohn", den Missionar Ferdinand Rott, der 1859 auf Borneo ermordert wurde, sein. Er wurde am 8. Mai 1823 in Wetteborn geboren.

Die Landwirtschaft prägte das Bild des Ortes und noch vor dem Zweiten Weltrieg gab es zwölf Vollerwerbsbetriebe. Außerdem einen Schuster, einen Stellmacher, einen Schmied, zwei Tischler, einen Maler, zwei Kolonialwarenhändler und zwei Schlachter.

Ohlenrode

Im äußersten Zipfel des Altkreises Alfeld liegt Ohlenrode. Als älteste Grundherren sind die Herren v. Dahlum bekannt, in der Hauptsache gehörte das Dorf jedoch dem Godehardikloster Hildesheim.

Ebenso wie Eyershausen und Wetteborn musste Ohlenrode unter der Stiftsfehde leiden, brannte zweimal nieder und wurde von Banden zerstört.

Die bereits in vorreformatorischer Zeit vorhandene Kapelle musste 1786 teilweise durch einen Neubau ersetzt werden. Die Kapelle wurde an dem noch aus dem Mittelalter stammenden Turm angebaut, die Wände des Turmes sowie des Schiffes bestehen aus Bruchsteinen der Wetteborner Feldmark.

Die alte Schule wurde 1765 erbaut, ehe 1831/34 ein neues Gebäude errichet wurde, allerdings nicht an gleicher Stelle, sondern an einem Platz in der Nähe der Kirche.

1858 erfolgte eine Erweiterung der Wohnung, bevor 1895 das Klassenzimmer völlig neu gebaut wurde.

Vor dem Zweien Weltkrieg gab es in Ohlenrode zwei Gaststätten, einen Sattler, einen Schmied, zwei Kolonialwarenhändler, einen Tischler, drei Schuster und zwei Sägewerke. 17 Vollerwerbsbetriebe existierten damals, zudem hatte jeder Landwirtschaft als Nebenerwerb.

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