Winzenburg
Die erste Erwähnung des Namens "Wincenborch" wird dem Jahr 1109 zugeschrieben, als der seinerzeitige Lehensnehmer der Burg Hermann ("von Winceborch") mit einer Delegation im Auftrag des deutschen Kaisers dessen Papst-Besuch in Rom vorbereitete.
Die erste urkundlich sichere Datierung fällt in das Jahr 1112.
Seinereit war die Höhenburg ein Lehen der Hildesheimer Bischöfe und Hermanns Onkel Udo war in dieser Zeit Bischof von Hildesheim.
Der zu Füßen der Burg liegende Ort wird "Haskenhusen" genannt - so auch in einer Urkunde des Jahres 1140, als der Hildesheimer Bischof den Bau einer Kirche gestattete.
Die Ortsbezeihnung Winzenburg setzte sich erst nach der Zerstörung des Ortes durch Kämpfe im Zusammenhang des Schmalkaldischen Krieges nach 1545 durch.
Die Bedeutung des Namens ist nicht einfach zu klären. So könnte er auf den Namen des Erstsiedlers in dieser Gegend namens Winizo hinweisen, oder aus dem germanischen Wort "win" (Bedeutung: Freunde), also Burg des Freundes, entstanden sein.
Nach der für den Hildesheimer Bischof verlorenen Stiftsfehde wurde 1523 in Haskenhusen-Winzenburg ein Amtshof errichtet und eine Domäne entstand, die im Jahr 1935 aufgesiedelt wurde.
Bis 1803 lag die Amtsgewalt in Winzenburg. Erst die napoleonischen Einflüsse verlegten die Gerichtsbarkeit nach Alfeld. Die letzte Hinrichtung fand 1817 statt.
Insbesondere die stattliche neuromanische Kirche, die Burganlagen und die Apenteichquellen veranlassen Besucher, diesen kleinen Ort aufzusuchen. Der Anschluss an das Netz der Jakobspilgerwege beschert auch internationales Publikum.
In der heutigen Zeit ist die Freiwillige Feuerwehr der Kulturtäger des Dorfes: neben Kinder- und Jugendfeuerwehr geben Einsatzabteilung und Musikzug gute Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und des ehrenamtlichen Engagements.
Den Erhalt des historischen und kulturellen Erbes hat sich der Verkehrsverein "Südlicher Sackwald e.V." zum Ziel gesetzt.
Die christlichen Kirchen arbeiten in guter Ökumene zusammen, gemeinsame Gottesdienste und Feiern gehören zum Kirchenjahr stets dazu.
https://www.suedlicher-sackwald.eu
Verfasser: Hilko Gatz, Heimatpfleger Winzenburg - Gemeinde Freden (Leine)
Quellen:
Graff, Geschichte des Kreises Alfeld 1928, Verlag August Lax
Die deutschen Landkreise, Niedersachsen, Alfeld 1957 Dorn-Verlag
Eigene Aufzeichnungen des Verfassers